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In Rheinböllen kommt der Nikolaus und nicht der Weihnachtsmann

Der richtige Nikolaus besuchte die Kinder in Rheinböllen
Datum:
6. Dez. 2024
Von:
Markus Koch

Nikolausandacht in der Pfarrkirche mit vielen Kindern

Natürlich gab es ein kleines Geschenk

„Bald ist Nikolausabend da“,

heißt es in einem Lied, heißt es in einem bekannten Lied, was auch heute noch viele Kinder begeistert singen. Am sechsten Dezember feiern wir den Gedenktag eines der bekanntesten Heiligen in der Kirche. Sein Tag zu Beginn der Adventszeit ist ein kleiner Vorgeschmack auf Weihnachten, gibt es an diesem Tag schon kleine Geschenke, meist Süßigkeiten.

Oft kommt der Nikolaus schon am Vorabend dem fünften Dezember. Doch warum ist das eigentlich so? Unser Christlicher Glaube ist entstanden aus der jüdischen Tradition. Der Sabbat beginnt schon am Vorabend, meist bei Sonnenuntergang, wenn man einen blauen nicht mehr von einem grauen Wollfaden unterscheiden kann. Daher feiern wir auch Samstagabend Vorabendmessen für den Sonntag, wir feiern Christi Geburt am Heilig Abend und nicht erst an seinem eigentlichen Geburtstag, dem Ersten Weihnachtstag und wir feiern Ostern bereits in der Osternacht.

Dass der Nikolaus Geschenke bringt erinnert an folgende Legende: So wird unter anderem erzählt, dass ein verarmter Mann beabsichtigte, seine drei Töchter zu Prostituierten zu machen, weil er sie mangels Mitgift nicht standesgemäß verheiraten konnte. Nikolaus, noch nicht Bischof und Erbe eines größeren Vermögens, erfuhr von der Notlage und warf in drei aufeinander folgenden Nächten je einen großen Goldklumpen durch das Fenster des Zimmers der drei Jungfrauen. 

Nikolaus sprach mit den Kindern

Es hängt aber auch mit der Leseordnung zusammen. Am Sechsten Dezember hören wir in der Messfeier das Gleichnis von den anvertrauten Talenten aus dem Matthäus-Evangelium (25.14-30). Der bekannte Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf dieses Gleichnis zurück.

Auch in Rheinböllen kommt der Nikolaus (Martin Pira aus Rheinböllen) schon seit vielen Jahren in die Kirche zu einer Andacht. Nicht als Weihnachtsmann, sondern als richtiger Bischof Nikolaus mit einem Gewand, einem Bischofsstab und einer Mitra zog er in die Pfarrkirche St. Erasmus ein.  Mit leuchtenden Augen empfingen die Kinder auch ein Geschenk, den echten Schokoladennikolaus.

Wir hoffen, dass dieser Brauch und der Begegnung mit einem „Echten“ Nikolaus noch lange in unserer Pfarrei erhalten werden kann. Für die Kinder, aber auch für uns, sind solche Ereignisse wichtig um das wahre Geheimnis und den Sinn des Weihnachtsfestes zu verstehen.

In diesem Sinne wünschen wir allen Leserinnen und Lesern eine gesegnete Adventszeit!

Video: Der Nikolaus in Rheinböllen

Nikolaus sprach mit den Kindern
10. Dez. 2024