... der Sonne entgegen - Wanderung an Karsamstag rund um Wahlbach
Vielleicht kennen Sie das Gefühl, wenn ein naher Angehöriger gestorben ist. Bis zum Tag der Beisetzung ist vieles zu organisieren. Dann kommt die Beerdigung und dann wird es ganz still. Man hat das Gefühl in ein Loch zu fallen. Stille die ausgehalten werden muss. Der Karsamstag als Tag der Grabesruhe Christi ist solch ein Tag. An diesem Tag finden keine Eucharistiefeiern statt.
Jedoch ist in den letzten Jahren der Karsamstag wiederentdeckt worden, an der man mittlerweile sehr kreativ dieser Grabesruhe gedenkt. So zum Beispiel bei der Wanderung zur Sonne entgegen, zu der das lokale Team Schnorbach-Wahlbach eingeladen hatte. Eine kleine Gruppe machte sich auf den Weg rund um Wahlbach. An einigen Stationen wurden Impulse zum Nachdenken vorgetragen unter anderem auch auf dem Friedhof in Wahlbach.
Der Karsamstag steht mit seiner stillen Leere in einem eigentümlichen Kontrast zum geschäftigen „Ostersamstag“, als welcher er – vielleicht weniger öffentlich als vielmehr privat – zu erleben ist. Und doch braucht es Menschen und ihr Gedenken, braucht es diese Stille, damit auch nicht unsere eigenen Gräber zu letztlich „hoffnungslosen Orten der Entsorgung werden“ (Anno Sterzenbach). Der Karsamstag wurde auch als der „mystischste aller Tage“ bezeichnet, weil er die Solidarität Gottes mit den Menschen aller Zeiten offenbart und sein Gleichwerden mit unserer Natur bis in die Tiefe des Todes vollkommen macht. Gott hat teil am dunkelsten Punkt menschlicher Erfahrung, um eben dorthin sein Licht zu bringen.
Die spirituelle Wanderung wurde unterstützt durch die Ortsgemeinde Wahlbach, den Landfrauen aus Wahlbach, dem SV Germania Schnorbach, dem SV Brühltal Mörschbach und dem Chor Dacapo Mörschbach. Im Anschluss traf sich die Gruppe zu einem einfachen Frühstück im Gemeindehaus Wahlbach.