„In Biebern ist heute buntes Treiben – wir wollen auch als Kirche vielfältig bleiben“ – unter diesem Motto feierten die Narren aus dem Biebertal zum ersten Mal einen  Fastnachtsgottesdienst. Dieser fand am 04. Februar 2024 – so wie es im Biebertal mittlerweile oft praktiziert wird – im ökumenischen Rahmen statt. Die „Obernarren“, Pfarrer Markus Risch und Pastor Lutz Schultz, leiteten mit Witz und Humor, aber auch Momenten zum Nachdenken, diesen musikalisch abwechslungsreichen Gottesdienst.                                                                                                       

Der Biebertaler Musikverein, unter der Leitung von Christiane Lang, sorgte mit dem Lied „Die Hände zum Himmel“ direkt zu Beginn für Stimmung in der vollbesetzen evangelischen Kirche. Groß und Klein sangen und klatschen mit. Pfarrer Markus Risch begrüßte die Narrenschar mit einem Witz, hinter dem die Botschaft stand, dass Jesus bei uns allen zuhause sei, und somit auch in diesem ökumenischen Gottesdienst. Neben Vorlesebeiträgen von Jugendlichen und Erwachsenen beider Konfessionen, sorgte auch die Gardetanzgruppe des Biebertaler Fastnachtsvereins, trainiert von Jessica Gewohn, für ein abwechslungsreiches Programm. Syndi Kasper und Sylvia Brand trugen ebenfalls durch ihre Klavier-Gesangsbeiträge dazu bei, dass die Gemeinde immer wieder zum Klatschen und Mitsingen animiert wurde. In seiner Predigt über „Die Heilung eines Aussätzigen“ sprach Pastor Schultz nicht nur die Situation von Menschen an, die heute noch in unserer Gesellschaft ausgegrenzt werden. Schultz nahm politisch Stellung zu Tendenzen, die die Demokratie und das friedliche Miteinander in Deutschland gefährden.  Gerade als Christ habe man den Auftrag auch politisch zu sein und zu handeln.

Bevor der Musikverein mit dem Lied „Wir kommen alle in den Himmel“ diesen ersten Fastnachtsgottesdienst beendete, bedankte sich Sylvia Brand im Namen des Biebertaler Karnevalsvereins bei Pfarrer Risch und Pastor Schultz. Sie überreichte beiden den Karnevalsorden der diesjährigen Session. Für Pfarrer Risch war es der erste. Pastor Schultz, der bereits in seinen vorherigen Wirkungsstätten als „Narr“ tätig war und geehrt wurde, war es einer von vielen. Dennoch war die Freude groß.

Im Anschluss an den Gottesdienst lud der Karnevalsverein zu einem gemeinsamen Brunch in die Biebertalhalle nach Reich ein.

Für alle Beteiligten steht fest: Einen solchen Fastnachtsgottesdienst, bei dem Ökumene und Tradition gelebt wird, soll nun jedes Jahr stattfinden.

Sylvia Brand