Erbaut: 1896 Patrozinium: 16. Mai
Die Geschichte unserer Kirche
Kommt man nach Rayerschied, so fällt der markante 35m hohe Kirchturm auf, der das Ortsbild der Gemeinde Rayerschied prägt. Interessant ist hierbei, dass der Kirchturm als Fingerzeig Gottes von allen Punkten der dazu gehörenden Dörfer Benzweiler, Rayerschied, Pleizenhausen und Bergenhausen gesehen werden kann. Es handelt sich um die Pfarrkirche der Pfarrei Rayerschied, die dem hl. Johannes Nepomuk, einem aus Prag stammenden Pfarrer, der da er das Beichtgeheimnis wahrte und deswegen in der Moldau ertränkt wurde, geweiht ist. Zu der Pfarrei Rayerschied gehören die Dörfer Benzweiler, Pleizenhausen, Bergenhausen, Steinbach, Budenbach, Riegenroth und Kisselbach.Bereits früh finden sich in Rayerschied Zeichen des christlichen Glaubens. Rayerschied lag ursprünglich im Pfarrsprengel des Zisterzienserklosters Kumbd. Eine Kapelle bestand bereits 1361. Stifter waren die Ritter von Schöneberg auf Wesel. Nach der Reformation zerfiel diese Kapelle, wurde aber um 1620 wieder aufgebaut und mit der Pfarrei Schöneberg vereinigt (1706).
1840 war die tiefe Lage des Fußbodens so feucht, dass der die Kirche umgebende Friedhof abgetragen werden musste. Als Pastor Franz Hobusch im Jahre 1859 nach Rayerschied kam, stand er daher vor einer denkbar schwierigen Aufgabe. Sowohl die Kirche als auch das Pfarrhaus befanden sich in einem schlechten baulichen Zustand.Pastor Hobusch baute im Jahre 1867 ein neues Pfarrhaus in Rayerschied. Im Jahre 1872 wurde bereits ein Neubau in Erwägung gezogen. Dieses Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung, wegen des Kulturkampfes, aber auch weil die Katholiken von Kisselbach und der umliegenden Dörfer sich dagegen sträubten. Pastor Hobusch startete erneut einen Versuch im Jahre 1883 doch dieses Vorhaben scheiterte.
Pastor Heinrich Seul kam im Jahre 1894 nach Rayerschied. Er baute dann, als die Katholiken von Kisselbach und Umgebung nun endlich ihre Mithilfe zugesagt hatten, im Jahre 1896 eine neue im neugotischen Stil erbaute Kirche. Architekt war Heinrich Wiethase, der auch verantwortlich war für den Bau der Pfarrkirche St. Erasus Rheinböllen und den Bau des Puricelli-Komplexes in Rheinböllen.
Am Namenstag des hl. Johannes von Nepomuk am 16.05.1900 wurde die Kirche durch Weihbischof Karl Ernst Schrod konsekriert. Der Kostenvoranschlag vom Jahre 1872 war: 16 - 17.000 Thr.In den fünfziger Jahren wurde die Kirche erstmals renoviert. Glücklicherweise wurde seinerseits beim Anstrich Kalkfarbe verwendet, so dass Restaurator Günther Daniel in den Jahren 1992 - 1994 einen sogenannten Analoganstrich vornehmen konnte, der sich exakt am ursprünglichen Anstrich orientierte. Die Kirche gilt unter Kennern als einmalig, weil alles von der Kirchenbank bis zum Anstrich komplett und originalgetreu erhalten ist.Am 21.05.2000 zur 100 Jahr Feier wurden zwei neue Glocken durch Regionaldekan Richard Baus geweiht. Die alten Glocken konnten wegen Risse nicht mehr benutzt werden. Die eine Glocke ist St. Martin geweiht, die andere eine Marienglocke.