Mit Purpur und KI

Rayerschied,– Mit viel Herz, Kreativität und Glaubensfreude hat das lokale Team Rayerschied ein außergewöhnliches Abendlob in der Kirche des Ortes gestaltet – und das ganz ohne hauptamtliche Unterstützung. Ehrenamtlich und mit großer Hingabe wurde ein spiritueller Abend gefeiert, der die Heilige Lydia von Philippi in den Mittelpunkt stellte und zugleich neue Wege wagte.

Unter dem Leitgedanken „Berufen. Begeistert. Gesendet.“ erlebten die Besucherinnen und Besucher eine liturgische Feier, die biblische Tiefe, musikalische Schönheit und moderne Ausdrucksformen miteinander verband. Lydia, die erste Christin Europas, wurde nicht nur durch Lesungen und Impulse lebendig, sondern auch durch ein KI-generiertes Kunstwerk, das sie als starke, selbstbewusste Frau mit purpurfarbenem Tuch darstellt – eine Brücke zwischen frühchristlicher Geschichte und heutiger Symbolik.

Musikalisch begleitet vom Singkreis Simmern unter der Leitung von Andrea Jansen, eröffnete Andrea Sehn-Henn die Feier mit einer fiktiven Selbstbeschreibung Lydias, die die Gemeinde unmittelbar in ihre Lebenswelt eintauchen ließ. Ulrike Nerkamp las die Bibelstellen aus der Apostelgeschichte, die Lydias Weg zur Taufe und ihre Rolle als Gastgeberin der ersten christlichen Gemeinde Europas schilderten.

In drei Impulsen wurde Lydia als berufene, begeisterte und gesendete Frau erfahrbar:

• Angelika Dötsch sprach über Berufung als innere Bewegung, die durch Gottes Nähe entsteht.
• Ulrike Nerkamp reflektierte, was Lydia an der Botschaft des Paulus so begeisterte – vielleicht die Wertschätzung, die Frauen im frühen Christentum erfuhren.
• Markus Koch zeigte, wie Sendung mitten im Alltag beginnt – mit dem, was wir haben, mit dem, was wir sind.

Die Fürbitten, vorgetragen von den Gottesdienstbesuchern, griffen aktuelle Themen auf: Gemeinschaft, Gleichberechtigung, Offenheit und Ökumene. Sie machten deutlich, dass Lydias Geschichte auch heute noch bewegt und herausfordert.

Zum Abschluss wurden alle Besucherinnen und Besucher symbolisch ausgesendet: Mit einem purpurgefärbten Tuch um die Schultern und einem persönlichen Segenstext, der ihre Würde, Berufung und Aufgabe unterstrich. Ein berührender Moment, der in ein fröhliches Begegnungsfest mündete – mit Gesprächen, Lachen und neuen Ideen.

Das Abendlob in Rayerschied war mehr als ein Gottesdienst. Es war ein lebendiger Ausdruck davon, wie Spiritualität, Kreativität und Gemeinschaft heute gelebt werden können – inspiriert von einer Frau, die damals wie heute Mut macht, sich berühren zu lassen und etwas zu bewegen. Und es war ein starkes Zeichen dafür, was Ehrenamt leisten kann, wenn Menschen sich mit Begeisterung und Glauben engagieren.

• Mehr Informationen zum Abendlob gibt es im Internetauftritt der Pfarrei Simmern-Rheinböllen unter
  www.st-lydia.de oder bei Andrea Sehn-Henn unter der Telefon-Nr.: 06766/8258.