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Lichter, Hoffnung und ein Ruf nach Frieden

Pater Floribert predigte am 13. Juli an der Waldkapelle
Datum:
14. Juli 2025
Von:
Markus Koch

Lichterprozession zur Waldkapelle Kisselbach am 13. Juli

KISSELBACH – Wenn sich am Abend des 13. Juli die Sonne langsam hinter den Hügeln des Hunsrücks verabschiedet, beginnt in Kisselbach die traditionelle Lichterprozession zur Fatima-Waldkapelle. Dieses Jahr war sie nicht nur ein spirituelles Highlight, sondern auch ein bewegender Appell für den Frieden – getragen von vielen Gläubigen und einem Prediger, der weiß, was es heißt, inmitten von Krieg Hoffnung zu bewahren.

Ein Prediger aus dem Herzen des Konflikts

Pater Dr. Floribert Malemo, Theologieprofessor aus Goma in der Demokratischen Republik Kongo, leitete die Feierlichkeiten. Seine Predigt war durchdrungen von der Realität, die seine Heimat aktuell erschüttert: Seit Januar 2025 kontrolliert die Rebellenmiliz M23 große Teile der Region Ostkivu, darunter auch Goma. Tausende Menschen wurden getötet, hunderttausende sind auf der Flucht. Floribert Malemo selbst lebt in Buhimba, einem Dorf nahe Goma, das von Bomben getroffen wurde – zum Glück ohne Opfer.

„Wir leben in Angst, aber wir leben noch“, sagte er mit fester Stimme. „Und wir beten – für unsere Kinder, für unsere Zukunft, für den Frieden.“

Fatima als Friedensbotschaft

Die Prozession begann mit einer Heiligen Messe in der Kirche St. Apollonia, gefolgt vom Kerzenzug zur kleinen Fatima-Kapelle im Wald. Dort erinnerte Pater Malemo an die Marienerscheinungen von Fatima im Jahr 1917, deren zentrale Botschaft lautet: Umkehr, Gebet und Frieden. Die Gottesmutter versprach: „Wenn man tut, was ich sage, werden viele Seelen gerettet, und der Friede wird kommen“.

Diese Worte, gesprochen in einem portugiesischen Dorf vor über 100 Jahren, hallten nun durch den Hunsrück – und verbanden sich mit der Gegenwart des Ostkongo. „Fatima ist kein Märchen“, sagte Floribert Malemo. „Es ist ein Ruf. Und dieser Ruf gilt heute mehr denn je – für Goma, für Europa, für die ganze Welt.“

Die Veranstaltung endete mit dem sakramentalen Segen zurück in der Kirche – und mit dem Gefühl, dass Spiritualität nicht weltfremd sein muss. Sie kann verbinden, aufrütteln und Hoffnung schenken.

Ein Licht für Goma – und für uns alle

Die Lichterprozession in Kisselbach war in diesem Jahr mehr als ein religiöses Ritual. Sie war ein Zeichen der Solidarität, ein Ruf nach Frieden und ein Beweis dafür, dass selbst in kleinen Dörfern große Botschaften geboren werden können.

Denn wie Pater Floribert Malemo sagte: „Wenn wir glauben, dass Frieden möglich ist – dann ist er es auch.“

Bildergalerie zur Lichterprozession

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