Duftende Tradition mit Herz

Liebshausen – Ein Fest für die Sinne und die Seele: Am vergangenen Wochenende wurde in der St. Antonius Kirche Liebshausen das beliebte Krautwischfest gefeiert – ein Brauch, der nicht nur duftet, sondern auch verbindet. Diakon Harald Braun führte durch den feierlichen Gottesdienst, bei der Natur, Glaube und Gemeinschaft auf besonders schöne Weise zusammenkamen

Die Frauen der Gemeinde hatten ganze Arbeit geleistet: Mit viel Liebe und Sachverstand banden sie 60 kunstvolle Kräutersträuße – sogenannte „Krautwische“ – aus traditionellen Heil- und Würzkräutern wie Johanniskraut, Schafgarbe, Minze, Salbei und Ringelblume. Kaum waren die duftenden Bündel gesegnet, waren sie auch schon weg: Innerhalb von nur 10 Minuten waren sämtliche Sträuße verkauft. Das lokale Organisationsteam zeigte sich begeistert: „Vielen Dank an die Helferinnen – der Erlös ist für die Renovierung unserer Orgel gedacht. Alles in allem eine sehr positive Feier.“ Diakon Harald Braun ergänzte: „Ich bin begeistert, mit wie viel Liebe und Hingabe unsere Frauen aus Liebshausen die Kräuter suchen und binden – das ist gelebte Gemeinschaft.“

Der Krautwisch hat eine lange Geschichte: Seit Jahrhunderten werden zu Mariä Himmelfahrt Kräuter gesammelt und zu Sträußen gebunden. Die Segnung soll die heilende Kraft der Pflanzen verstärken und Schutz für Haus und Hof bringen. Früher wurden die Krautwische in den Dachstuhl gehängt oder im Stall aufbewahrt – als Zeichen des Segens und der Hoffnung.

Diakon Harald Braun betonte in seiner Ansprache die Bedeutung solcher Bräuche für das Miteinander: „Der Krautwisch ist mehr als ein Strauß – er ist ein Symbol für das, was uns nährt, heilt und verbindet.“ Die Kirche war gut besucht, und die Atmosphäre war geprägt von Dankbarkeit, Lachen und dem Duft frischer Kräuter.

Wer das Fest verpasst hat, darf sich schon auf nächstes Jahr freuen – denn eines ist sicher: In Liebshausen blüht nicht nur die Natur, sondern auch die Gemeinschaft.