Im Jahr 2010 haben wir die erste urkundliche Erwähnung des Schönenbergs bei Riegenroth in ökumenischer Weise gefeiert. Diese Veranstaltung war ein unvergessliches Ereignis für viele Gläubige, die damals teilgenommen haben. Eigentlich war der Ort fast vergessen. Zu Anfang des neuen Jahrtausends hatte sich zwar ein Förderverein gegründet, dieser wurde aber schnell wieder aufgelöst, weil der 1. Vorsitzende überraschend verstarb. Dadurch aber war die Erinnerung an diesen Ort wieder lebendig geworden und wir feierten wieder das Patrozinium von Peter und Paul mit einer Freiluftmesse an diesen Ort. Damals war der Schönenberg aber nicht in einem solchen wunderschönen Zustand wie heute. Die Hecken, Bäume und Gräser überwucherten die Gedenkstätte, viele Grabsteine lagen wahllos herum. Die Bruchsteinmauer war schwer in Mitleidenschaft gezogen und auch das Friedhofskreuz dringend sanierungsbedürftig.
Per Zufall haben wir herausgefunden, dass dieser Ort, eines der ältesten noch existierenden Plätze christlichen Glaubens im Hunsrück im Jahre 1110 erstmals urkundlich erwähnt wurde und schnell wuchs die Idee das 900-jährige Jubiläum in ökumenischer Weise zu feiern. Presbyterium und Pfarrgemeinderat haben daraufhin in zweijähriger Vorbereitungszeit dieses Jubiläum auf die Beine gestellt. Die Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Über 600 Menschen nahmen an dieser Veranstaltung teil.
Aber nicht nur das. Evangelische und Katholische Christen sind zu dadurch zu einer richtigen Gemeinschaft zusammengewachsen. In einer gemeinsamen Sitzung von Presbyterium und Pfarrgemeinderat im Nachklang dieses Jubiläums waren wir uns schnell einig, dass wir jetzt nicht einfach wieder so auseinander gehen können und in jedem Jahr einen ökumenischen Gottesdienst auf dem Schönenberg feiern wollen. Wann sollte dieser ökumenische Gottesdienst gefeiert werden? Im gleichen Jahr 2010 wurde von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland festgelegt, dass ein gemeinsamer Schöpfungstag am ersten Freitag im September begangen werden soll. Damit war bei uns die Idee geboren, diese Idee aufzugreifen und wir haben festgelegt, dass am ersten Samstag im September wir diesen Schöpfungstag bei uns auf dem Schönenberg begehen wollen.
Wir finden dieser Ort passt zu dieser Idee. Beide Konfessionen können sich gut mit diesem Ort identifizieren, denn es gab diesen Ort schon, wo wir Christen noch nicht getrennt waren. Er liegt in der freien Natur und auch als Friedhof wird uns Menschen unsere Vergänglichkeit bewusst: „Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück“ (Genesis 3,19). Es wird aber durch den gemeinsamen Schöpfungsgottesdienst auch deutlich, dass wieder neues Leben erstehen kann. So ist dieser Ort ein Ort der Verantwortung aber auch ein Ort der Hoffnung.
Inzwischen ist der Schönenberg wieder herrlich instandgesetzt worden. Das alte Friedhofskreuz wurde durch Spendengelder beider Konfessionen wieder restauriert, Die alten Grabsteine wurden an der renovierten Friedhofsmauer wieder aufgestellt und auch der alte Friedhof wurde reaktiviert, inzwischen sind dort wieder Urnenbeisetzungen möglich. Wir als Christen können stolz und dankbar sein, unseren Anteil daran zu haben, dass dieser eigentlich vergessene Ort wieder neu entdeckt worden ist. Schauen Sie mal ruhig auf dem Schönenberg vorbei. Es lohnt sich!