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St. Franz Xaver Tiefenbach

Tiefebach 1

erbaut: 1912     Patrozinium: 3. Dezember

Generationen von Tiefenbacher Katholiken mussten, da sie keine eigene Kapelle besaßen, zu Fuß zum Hochamt nach Ravengiersburg in die Pfarrkirche, dem Hunsrück-Dom. Das kirchliche Leben war eng mit dem dortigen Kloster verbunden. Ende des 19. Jahrhunderts wohnten in Tiefenbach 230 Katholiken.

Eine 1898 verstorbene ehemalige Tiefenbacher Bürgerin bestimmte in ihrem Testament, dass ihr Erspartes Geld von 1500 Mark für den Bau eines kleinen einfachen Kirchleins in ihrem ehemaligen Heimatort verwendet werden sollte. Diese Summe nebst Zinsen sollte jedoch ihren Erben zufallen, wenn der Bau nicht bis 1913 zustande gekommen sei. Die Katholiken spendeten bereitwillig, es fehlten jedoch noch 5.000 Mark zum Neubau. Durch einen öffentlichen Spendenaufruf konnte 1910 die kath. Pfarrgemeinde den Bauplatz zu 544 qm von Jakob Bambach in Tiefenbach erwerben. Nach dem Baubeginn 1912 konnte schon im Folgejahr 1913 das Kirchlein fertig gestellt werden.

Die kleine Kirche wurde 1912 nach den Plänen des Königlichen Hochbauamtes in Bad Kreuznach erbaut. Es handelt sich um einen kleinen, einschiffigen Jugendstilbau mit eingezogenem Halbkreischor. Über dem Bruchsteinsockel sind verputzt Wände. Drei spitzbogige Fenster befinden sich an der Längsseite. Das Satteldach hat Gaupen und eine achteckigen Dachreiter. Im Innern korbbogige Putztonne mit Stechkappen.

Am Sonntag, dem 16.09.1913 wurde die Kirche geweiht. Ihr Patron ist Franz Xaver, der Schutzheilige der Seefahrer und Glaubensboten aller Missionen.

„Herr! Siehe hier bin ich. Was willst Du, dass ich tun soll? Sende mich, wohin Du willst und wenn es gut ist, selbst nach Indien 

 Franz Xaver 

Der in der Kirche vorhandene Altar wurde in den 1930er Jahren herausgenommen und diente fortan in Ravengiersburg am Hause Donsbach als Fronleichnamsaltar. Im Zuge der Renovierung von 1989 wurde der ehemalige Altar wieder aufgestellt und erneuert.

1989, im Zuge einer Renovierung, ließ Pater Michael Knappe die Kirche mit einem in Oberammergau geschnitzten Kreuzweg aus Lindenholz ausstatten. Aus seinem Familienbesitz stiftete er die große Marienfigur aus Lindenholz, welche links neben dem Altarraum zu sehen ist.

Die Kapelle verfügt über zwei Kirchenglocken. Die zweite, wohl 1940 hergestellte Zinkglocke, wurde durch eine neue Bronzeglocke im Jahre 2001 ersetzt. Die Weihe der neuen Glocke fand am 28. Januar 2001 statt. Die alte 1766 gegossene Glocke wurde restauriert. Die Inschrift lautet: Ave Maria Gloria Pena.

2013 wurde anlässlich der 100-Jahr-Feier der Kapelle Franz Xaver ein großes Fest vor der Kirche gefeiert.

Mariengrotte Tiefenbach

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Im gegenüber der Kirche gelegenen „Hang“ sieht man beim Herausgehen der Kirche eine in Naturstein gefasste Mariengrotte. Es ist eine Nachbildung der Grotte von Massabielle, wo 1858 der Legende nach die Jungfrau Maria einem jungen Mädchen aus dem Ort erschienen sein soll.

Der Pachtvertrag für die Fläche wurde mit der Ortsgemeinde 1955 für 99 Jahre abgeschlossen. Als Gegenleistung für das Gelände erhielt die Ortsgemeinde ein Stück (Ecke Dorfstr./Kirchstr.) zur Erweiterung der Straße.

Bildergalerie St. Franz Xaver Tiefenbach

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