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Auf vielfältige Art Ostern gefeiert

Breitgefächertes Angebot für Jung und Alt in der Pfarrei St. Lydia
Osterkerze Biebern
Datum:
11. Apr. 2023
Von:
Markus Koch

Simmern-Rheinböllen:         Wer sich noch aus Kindheitstagen an die liturgischen Feiern in katholischen Kirchengemeinden erinnert, dem fällt sicherlich dazu einige Punkte ein. Angefangen von sehr langen Gottesdiensten, der bedrückenden Atmosphäre der Karfreitagsliturgie bis hin zu den sehr feierlichen Festgottesdiensten an Ostern, in der die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wurde. Inzwischen hat sich in vielen Gemeinden einiges entwickelt, wie die Kar- und Ostertage begangen werden. Bemerkenswert ist dabei auch Teilhabemöglichkeiten von Jung- und Alt so zum Beispiel in der Gestaltung von Osterkerzen oder auch Gebetszeiten die durch Ehrenamtliche geleitet und getragen werden. So war In der Pfarrei Simmern-Rheinböllen war für jeden etwas dabei.

Mit einem Rollenspiel zum Thema Mobbing, einer Tanzchoreografie zum Lied „Ich seh dich“ und Filmszenen, in denen Unterstützer, angelehnt an Simone von Cyrene, gezeigt wurden, haben die Firmlinge der Pfarrei Simmern-Rheinböllen den Ökumenischen Jugendkreuzweg in Simmern mitgestaltet.

An Gründonnerstag haben die Jugendlichen den Gottesdienst in Biebern mitgefeiert. Im Anschluss haben sich die Firmlinge in der Familienbildungsstätte getroffen und nach einer kleinen Agapefeier ging es bei leichtem Regenwetter zu einzelnen Stationen wie der Josefgrotte, demSchinderhannesturm und in die Josefskirche. Gestaltet mit Momenten der Stille, haben sich die Jugendliche mit dem letzten Abendmahl, der Ölbergszene und schwierigen Situationen in ihrem Leben beschäftigt. Sie haben eine persönliche Karte an Gott geschrieben und über Freundschaft, Verrat und Liebe gesprochen. Schon früh an Karsamstag haben sich einige Jugendlichen zur Probe für die Osternacht in der St. Josefskirche getroffen. Danach ging es zur Vorbereitung für die Agapefeier in die Familienbildungsstätte. Mit viel Freude wurden bunte Ostereier gefärbt, Osterzöpfe und Fladenbrote gebacken und unterschiedliche Dips kreiert.

In Biebern haben die Firmlinge Sophia Braun, Fenja Klöckner, Bjarne Lüth und Jan Scheider die Osterkerze für die Kirche St. Johannes der Täuferin Biebern gestaltet. Das Leitthema für die Gestaltung der Kerze ist der Wunsch nach „Frieden für alle Menschen“.

Jeder soll teilhaben können, jeder soll den Friedensgruß verstehen. Deshalb wurde das Wort Frieden in vielen Sprachen, in Form eines Kreuzes, auf die Kerze geschrieben, so auch auf Ukrainisch und russisch. „Wie schön wäre es, wenn die Menschen beider Länder wieder Frieden hätten“, so Fenja Klöckner. Mit weiteren Symbolen wurde die Osterkerze verziert So ist das Kreuz  »das« Symbol des Christentums. Es erinnert wie kein anderes an den freiwilligen Kreuzestod Jesu und an die Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben. Das Kreuz ist so nicht nur ein Symbol für den Tod, sondern auch der Hoffnung und Erlösung.

Eine Friedenstaube umschließt das Kreuz und soll symbolisieren, wie sich die Jugendlichen den Zusammenhalt unter den Menschen vorstellen. Die Nähe zu Gott und sein Versprechen an die Menschen wird durch die Farben des Regenbogens versinnbildlicht.

Denn im Buch Mose wird berichtet, dass der Regenbogen nach der Sintflut als Zeichen des Friedensbundes Gottes mit den Menschen am Himmel erschien und die Menschen zu jeder Zeit an diesen Friedensbund erinnern soll (1. Mose 9,12/13).

»Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.« So bezeichnet Jesus sich selbst in der Offenbarung des Johannes (Offb 22,13 EU). Der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets stehen für Gott und Christus als Schöpfer und Vollender, der das Leben der ganzen Welt vom Anfang bis zum Ende umfasst.

„Unsere Kerze steht für die Hoffnung auf den Frieden und die Liebe Gottes zu den Menschen. Für die Zukunft, das Jahr 2023, in dem die Menschen immer wieder neu zueinander finden können“, so Bjarne Lüth.

Auch für die Kleineren gab es ein Angebot. An Karfreitag gab es einen Kinderkreuzweg in Rheinböllen und das Kreuz wurde auch durch die Straßen von Rheinböllen getragen. Eine eigene kleine Osternachtsfeier wurde zusammen mit den Familien im Pfarrgarten gefeiert.

Kinder feierten in eigenem Format die Kar- und Ostertage

Kinderkreuzweg 1

Auch für die Kleineren gab es ein Angebot. An Karfreitag gab es einen Kinderkreuzweg in Rheinböllen und das Kreuz wurde auch durch die Straßen von Rheinböllen getragen. Eine eigene kleine Osternachtsfeier wurde zusammen mit den Familien im Pfarrgarten gefeiert.

Es geht auch ohne Hauptamtliche

Karfreitag in Schnorbach

Das es auch ohne Hauptamtliche gehen kann und eine Gebetszeit durch Ehrenamtliche gestaltet werden kann bewies das lokale Team Schnorbach. Rita Engelmann, Syndia Kasper, Eva Glocker und Hans-Werner Brennig gestalteten einen kleinen Gottesdienst mit Gedanken zum Karfreitag in der Kirche St. Sebastian Schnorbach oder der Kreuzweg zum Hochkreuz in Ravengiersburg in Richtung Mengerschied  an Karfreitag, organisiert vom lokalen Team Ravengiersburg. Dieses Hochkreuz ist jährlich Ziel einer Pilgergruppe.

Osternacht und Osterfrühstück in Ravengiersburg

Osterfrühstück in Ravengiersburg

Besonders feierlich wird in der katholischen Kirche die Osternacht gefeiert. Seit 25 Jahren wird die Osternacht am frühen Sonntagmorgen in und vor dem ehrwürdigen Hunsrückdom gefeiert. So ist die aufbrechende Morgensonne, die nach und nach den Dom erhellt, Zeichen für die Auferstehung Jesu Christi. Nach dem die letzten Jahre das Osterfrühstück im Refektorium Corona bedingt ausfallen musste, fand es dieses Jahr wieder statt. Viele Kirchenbesucher folgten der Einladung des lokalen Teams Ravengiersburg und setzten die Osterfeierlichkeiten nach dem Gottesdienst bei einem leckeren Frühstück im Kloster Ravengiersburg fort.

Emmaus-Weg gegangen

Emmausweg Benzweiler

Auf einen Emmausweg ist eine Gruppe von Menschen am Abend des Ostersonntags in Benzweiler. Begleitet von Pfarrer Thomas Schneider und Ehrenamtlichen des lokalen Teams Rayerschied sind die Gläubigen in der Rolle der beiden Jünger geschlüpft, die auf ihrem Weg nach Emmaus in Anwesenheit des Auferstandenen Jesus Christus die Geschehnisse der Ostertage sprachen. Die Gläubigen waren aufgerufen, genauso wie die Jünger, die vergangen Tage Revue passieren zu lassen. Anhand von Impulsfragen an vier Stationen kamen die Teilnehmer miteinander ins Gespräch und es wurde dann auch gemeinsam gebetet und gesungen.

Angekommen am Gemeindehaus in Benzweiler erhielt die Gruppe zur Stärkung einen Ostersegen. Danach beendete eine kleine Agape-Feier mit dem Teilen von Mazzen-Brot und Eierlikör den Emmaus-Weg.

Vielfältig ist das liturgische Angebot an den Kar- und Ostertagen, dass die Verantwortlichen auch in der zukünftigen Gestaltung von Fest- und Feiertagen beibehalten wollen: „Die Menschen sind auf der Suche nach individuellen Angeboten, die für Sie passen und damit für Sie auch wertvoll sind. Das wollen wir in der Planung berücksichtigen. Nicht überall soll das gleiche angeboten werden. Dies ist aber nur möglich, wenn viele Ehrenamtliche uns auch unterstützen. Wir freuen uns über jeden, der seine Fähigkeiten und Talente einbringen will“, lud Pfarrer Thomas Schneider zum Mitmachen ein.