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Adresse: Kirchgasse 5 , 55494 Rheinböllen
zeitliche Entwicklung:
1710 - 1780 provisiorische Kapelle
1775 - 1777 Bau einer Kirche
1841: Anbau eines Westturmes im neugotischen Stil
Die heutige dritte Kirche wurde 1870 - 1872 im neugotischen Stil erbaut.
Informationen zu unserer Pfarrkirche
Die Pfarrkirche wurde 1870 - 1872 aus rotem Ziegelsteinen unserer Gegend im neugotischen Stil nach Entwürfen von Kreisbaumeister Sasse, Simmern erbaut.
Die Ausstattung im Inneren der Kirche stammt aus der Erbauerzeit.
Altäre, Kanzel, Beichtstühle, Kommunionbank und Heiligenfiguren sind vollständig erhalten und gehen zum größten Teil auf Stiftungen der Familie Puricelli (seinerzeit Besitzer der Rheinböllerhütte) zurück.
Es gibt drei Altäre aus Sandstein: der rechte Seitenaltar ist Maria geweiht.
Der linke Seitenaltar ist dem Patron der Kirche, dem Heiligen Erasmus, Bischof von Gaeta in Italien, geweiht.
Der Hochaltar von 1872 ist Christus geweiht, der im rückwärtigen Fenster als Gekreuzigter erscheint.
Auffallend sind die Heiligenfiguren an den Längsseiten der Kirche.
Auf der rechten Seite (Männerseite) befinden sich männliche Heilige: Aloisius von Gonzaga für die Jugend und Petrus Kanisius mit Schüler und aufgeschlagenem Katechismus für die erwachsenen Männer.
Auf der linken Seite (Frauenseite) die Figuren von der jugendlichen Theresia von Lisieux, Hildegard von Bingen und der alten Anna. Bei der früheren strengen Sitzordnung nach Geschlecht, Alter und Stand wurde so jedem der passende Heilige zugeordnet.
Das Orgelwerk wurde 1874 in der Werkstatt des Orgelbauers Hünd in Linz/Rhein gebaut.
Das mechanische Uhrwerk von 1886 (Fa. Manhardt, München) ist noch erhalten, heute jedoch außer Betrieb.
Die wertvollste Ausstattung ist die Verglasung aus den Jahren 1895 - 1898.
Die Chorfenster wurden von Dechant Sellen (1873 - 1915 Dechant in Rheinböllen) gestiftet und zeigen figürliche Darstellungen der Heiligen der Filalkirchen.
Die Fenster im Schiff sind Geschenke der Familie Puricelli und zeigen Bilder aus dem Leben Jesu und Mariens.
Die Feinheiten der Ausführungen wird im Blick auf ein beliebiges Detail wie Gesichter, Gewänder oder Farben deutlich. Auch die Menge und Größe der Fenster ist beeindruckend.
Zusammenfassend kann man sagen, das die 1982 -1985 renovierte Rheinböllener Pfarrkirche St. Erasmus ein schönes Beispiel für eine komplett erhaltene neugotische Kirche darstellt.
Neben der Kirche befindet sich das Pfarrhaus aus dem Jahre 1886. Es ist ebenfalls eine Stiftung der Familie Puricelli, ein sehr schöner Fachwerkbau nach den Plänen vonHeinrich Johann Wiethase, Köln, der auch das ehemalige Waisenhaus (jetzt: Behinderten- und Pflegeheim) in Rheinböllen konzipiert hat.