Damit Sie unsere Internetseite optimal nutzen können, setzen wir nur technisch notwendige Cookies. Zur Reichweitenmessung der Seiten nutzen wir eine anonymisierte Statistik, die keine personenbezogenen Rückschlüsse auf Sie zulässt. Näheres finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

St. Josef Sargenroth

erbaut: 1912 Patrozinium: 19. März

Fotos: Ralf Krob

Adresse: Hauptstraße 64, 55471 Sargenroth

Der Bau der St. Josephskapelle am Ortsausgang von Sargenroth in Richtung Nunkirche begann 1912 nach Plänen des Architekten Dohmen. Vom Plackenstein bei Mengerschied wurden die Quarzitbruchsteinen in Spanndiensten von den katholischen Ortsbewohnern herangefahren. Die Glocken der Kapelle stammen aus dem Jahr 1925. Die Statue des hl. Josef kam 1937 von Bliesdorf in der Eifel. Sie stammt aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert

Hier finden regelmäßig Gottesdienste statt, sowie einmal im Jahr eine Bittprozession.

Die Nunkirche

Die St. Josefs-Kapelle Sargenroth steht natürlich etwas im Schatten der über die Region hinaus bekannten Nunkirche. Der Ort Sargenroth gehörte im Mittelalter zum Gerichtsbezirk der Nunkirche und damit zum Propsteigebiet des Klosters Ravengiersburg. Die gilt als Mutterkirche des nahen Klosters Ravengiersburg. Im Mittelalter entwickelte sie sich zur Wallfahrtskirche mit dem Rochus-Patrozinium, und erhielt den Status einer Pfarrkirche. Seit 1706 ist die Kirche kontinuierlich Pfarrkirche des ev. Kirchenkreises Simmern-Trarbach.

Die Nunkirche liegt auf einer Anhöhe zwischen dem Simmerbachtal und dem Soonwald unmittelbar am Dorfrand von Sargenroth. Direkt östlich grenzen das mit Orchideen bewachsene Rochusfeld und der Bismarckturm an die Nunkirche an.

Die ursprüngliche Kirche wurde um die erste Jahrtausendwende im Auftrag von Erzbischof Willigis aus Mainz gebaut, um die Mainzer Ansprüche im Bereich des Hunsrücks gegenüber den Trierer Kurfürsten zu manifestieren. Die erste Erwähnung findet sich 1072 als Eigenkirche des Gaugrafengeschlechts der Bertholde.

Mit der Reformation vom 16. Juli 1557 wurde der lutherische, 1598 schließlich der reformierte Gottesdienst eingeführt. 1626 vertrieb die Gegenreformation den reformierten Pfarrer. Erst 1688 ist mit Y. Kirchhoffer wieder ein reformierter Pfarrer nachweisbar. Doch erreichten die Katholiken im Umfeld der Orléansschen Kriege die Einführung eines Simultaneums. Erst seit 1706 ist die Kirche kontinuierlich Pfarrkirche der heute zum evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach gehörenden Sargenrother Kirchengemeinde.

Die 12-registrige Orgel wurde 1886 von der Hunsrücker Orgelbauerfamilie Stumm gefertigt.

Auf dem mit seltenen Orchideen bewachsenen Rochusfeld zwischen Nunkirche und Bismarckturm findet der traditionelle Nunkircher Markt (am ersten Dienstag und Mittwoch im September statt. Am Sonntag vor dem Markt wird das alljährliche Gaubergfest des Turngaues Hunsrück durchgeführt. Der heute noch stattfindende Markt gilt als der älteste Jahrmarkt im Hunsrück.

Der romanische Chorturm ist zweigeschossig angelegt. Das Erdgeschoss war früher der Chorraum der Kirche. Fenstereinlassungen im Erdgeschoss sind bereits gotisch geprägt. 1896 wurden im Erdgeschoss und 1935 im Chorbogen Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert entdeckt. Das früheste Fresko zeigt im Gewölbe den thronenden Christus. Die übrigen Malereien stellen das Jüngste Gericht mit Seligen und Verdammten dar. Ein in Sandstein gehauenes Wasserbecken aus romanischer Zeit befindet sich in der Südwand des Turmgeschosses. Bei Renovierungen wurde ein Tonplattenboden freigelegt, der Zeichen und Bilder aufweist.

In den orléansschen Kriegen hatte die Kirche Schaden genommen. Sie wurde ab 1745 wieder aufgebaut. So stammen das 20,9 m × 9 m große Langschiff und die Vorhalle aus der Barockzeit, zwei Kapitelle an der Vorhalle hingegen aus der Romanik. Die Kanzel an der Stirnwand des Langhauses wurde im 18. Jahrhundert gefertigt. Die Empore auf der gegenüberliegenden Seite erhielt 1898/1899 die heutige Größe.