40-jähriges Prieserjubiläum Lutz Schultz

Liebe Gemeindemitglieder,
Kinder, wie die Zeit vergeht! Am 6. Juli 1985 wurde ich von Bischof Hermann-Josef Spital mit elf anderen Mitbrüdern im Hohen Dom zu Trier zum Priester geweiht.
Es sind 40 spannende Jahre, die hinter mir liegen und für die ich sehr dankbar bin. Ich war in Trier, in Osnabrück, in Bad Kreuznach, 17 Jahre in Andernach und jetzt seit 11 Jahren in Simmern mit allen Bezirken, die dazugehören bis nach Rheinböllen.
Neben den liturgischen Diensten habe ich, besonders in den ersten Jahren, Jugendarbeit gemacht und Ausbildungen in Gesprächstherapie und Psychodrama. Ich war Krankenhausseelsorger und natürlich Pastor in der Pfarrei. Ich habe auch die Aufgaben im Dekanat bzw. im Pastoralen Raum übernommen.
Kirche hat sich verändert in diesen Jahrzehnten. Als Jugendlicher und Student hat mich die Aufbruchszeit nach dem II. Vatikanischen Konzil und der Synode der deutschen Bistümer geprägt. Es war eine große Hoffnung, die sich damit verband. Es hat Freude gemacht, dabei im Kleinen mitzuwirken. Ich habe starke Jugendarbeiten und provozierende, laute Jugendgottesdienste erlebt. Schön war’s.
Dann wurde es langsam schwieriger. Die Bewegung „Wir sind Kirche“ und das Kirchenvolksbegehren kämpften gegen restaurative Tendenzen und darum, dass die Fenster offenblieben und es weiter vorwärts ging. Aus dem Aufbruch wurden Strukturreformen: die Mühen, Erfolge und Enttäuschungen der Ebene.
Der Missbrauchsskandal veränderte das Kirchenklima dann total, besonders seit die Fälle in Deutschland, auch im Bistum Trier öffentlich wurden. Auch meine Identifikation mit der Kirche wurde dadurch schwer erschüttert. Ich kenne persönlich Menschen, die Opfer geworden sind, und auch „Mitbrüder“, die sich als Täter entpuppt haben. Die Corona-Pandemie tat ihr übriges. Seitdem eskalieren die Kirchenaustritte. Das bedrückt mich sehr.
In den letzten Jahren haben die Bistumssynode, der Synodale Weg, die queere Inititiative #outinchurch und die Welt-Synode mir noch einmal Hoffnung gemacht. Sie stehen für mich für all die Menschen, die hinter der ramponierten Kirche das Evangelium noch sehen, die sich die Liebe zu Jesus Christus, das alte, gute Gottvertrauen und das Engagement für andere nicht austreiben lassen. Sie sind Kirche. Mit und für sie will ich mich weiter einsetzen.
„Gott sorgt. Deshalb sorgt euch um nichts.“
Das habe ich immer wieder erfahren. Wenn die Sorgen auch groß sind, Gott weiß um uns und seine Sorge um uns ist stärker.
Deswegen will ich mein 40jähriges Priesterjubiläum mit der Pfarrei feiern
Am Sonntag, 6. Juli 2025, 10:30 Uhr Sonntagsmesse in der Josefskirche Simmern
anschl. Mittagessen, Kaffee und Kuchen in der Familienbildungsstätte
Statt Geschenken bitte ich um eine Spende für die Neugestaltung des Altarraums in der Josefskirche
Herzliche Einladung! Ihr Pastor Lutz Schultz
! Wegen des Priesterjubiläums gibt es nach der Fronleichnams-Messe in Simmern kein Mittagessen, aber einen Treff nach elf !