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Wo Schumann und Mozart sich begegnen...

Neubaugebiet 1
Datum:
16. Juni 2023
Von:
Markus Koch

Ökumenisches Abendlob im Neubaugebiet in Rheinböllen gefeiert

Rheinböllen   Es hatte schon was von einer Schnitzeljagd den Ort zu finden wo das Abendlob stattfinden sollte, speziell für die Neubürger im neu entstandenen Neubaugebiet in Rheinböllen. Ein paar Tage vorher verteilten Mitglieder der evangelischen  und katholischen Kirchengemeinde in Rheinböllen Einladungen mit dem Text: „Aufatmen, Gott loben und Menschen begegnen“ und als Ort des Abendlobs mitten in der Woche wurde angegeben: „Wo Clara Schumann und Wolfgang A. Mozart, wo Stadt und Land, Himmel und Erde sich begegnen.“ Gemeint war der Schnittpunkt zwischen der Clara-Schumann-Straße und der Mozartstraße im neu entstandenen Neubaugebiet „Kopsacker“ in Rheinböllen: „Innerhalb kürzester Zeit ist ein neues Stadtviertel entstanden, viele Einheimische aber auch Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet, der ehemaligen Sowjetunion oder der Türkei haben Häuser gebaut oder wohnen dort zur Miete. Wir wollen die Menschen aus ihrer Anonymität herausholen, einen ersten Kontakt aufbauen.“, so Wolfgang Jöst, der die Idee zu dieser Aktion hatte. Sein katholischer Amtskollege Thomas Schneider fügt hinzu: „Einen Kontakt zu Neubürgern ist sehr schwer herzustellen. Daher sind wir als Kirchen gefordert, wir müssen den ersten Schritt machen und auf die Menschen da wo sie leben, zugehen.“

Posaunenchor sorgte für die musikalische Gestaltung

Neubaugebiet Posaunenchor

Und so waren einige Neubürger gerne der Einladung zu diesem kleinen Willkommensgottesdienst gefolgt. Auch Lieder wurden gesungen, begleitet vom Evangelischen Posaunenchor unter der Leitung von Jochen Conrad. Ebenfalls mitgestaltet haben dieses Abendlob Hiltrud Planken Tries und Gabriele Kunz von den beiden Kirchengemeinden.

Pastor Thomas Schneider begrüßte die Anwesenden. Er selbst ist jetzt seit fünf Jahren Pfarrer in Rheinböllen, im Laufe seines Lebens ist er sieben Mal umgezogen: „Jeder Mensch versteht unter Heimat etwas anderes. Für die einen ist es die Sprache oder die gelebte Kultur. Für die anderen ist Heimat dort wo man lebt in einer Stadt, in einem Dorf, zusammen mit Menschen, die einem gut gesonnen sind.  Darüber würden wir gerne als Kirche ins Gespräch kommen.“ Nach einem Psalmgebet, dass abwechselnd von der Gemeinde gesprochen wurde, begrüßte auch Pfarrer Wolfgang Jöst die Neubürger. Mitgebracht hatte er einen Ahornbaum, der sich selbst im evangelischen Pfarrgarten gepflanzt hat: „Dieser kleine Baum ist ein schönes Symbol für dieses Neubaugebiet. Wer ein Haus baut möchte bleiben, Wurzeln schlagen. Das in diesem Neubaugebiet so schnell viele Häuser entstanden sind, zeigt das Rheinböllen attraktiv ist.“ so Jöst, fügt direkt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Sie sind hoffentlich nicht nur zum Schlafen da!“  Er selbst ist in seinem Leben 16 Mal umgezogen, kennt die Schwierigkeiten beim Eingewöhnen in eine Fremde Umgebung sehr gut aus eigener Erfahrung. Für ihn war es gut, dass er in der Kirchengemeinde vor Ort mitmachen und so Heimat finden konnte.

Eine Erfahrung, die Familie Weyand momentan auch machen muss: „Wir wohnen seit vierzehn Tagen in Rheinböllen, leben noch aus den Umzugskartons. Heute haben wir zum ersten Mal eingekauft. Wir brauchen noch Zeit um uns hier einzugewöhnen. Wir sind aber begeistert über dieses Angebot der beiden Kirchen.“

zum Abschluss gab es Brot und Salz

Neubaugebiet Brot und Salz

Nach dem Vater unser wurde nach alter Tradition den Neubürgern noch Brot und Salz für ihren Neubeginn in Rheinböllen überreicht. Die Gabe von Salz und Brot beim Einzug in ein neues Heim symbolisiert Sesshaftigkeit, Gemeinschaft und Wohlstand. Das Brot steht für das Lebensnotwendige und das Salz für die nötige Würze, Bewahrung und Wohlstand. Denn Salz war in vergangenen Jahrhunderten sehr kostbar.

Zum Abschluss zogen die Verantwortlichen des Abendlobes noch ein positives Fazit: „Wir dürfen sicherlich nicht erwarten, dass die Menschen in Strömen zu solchen Veranstaltungen kommen, wir haben aber damit auch ein Zeichen gesetzt, dass wir als Kirchen für die Menschen da sind und wir haben uns aber über jeden einzelnen sehr gefreut!“, so Remigius Günster von der katholischen Gemeinde Rheinböllen.

Mehr zu den Angeboten der Kirchengemeinden, auch in ökumenischer Verbundenheit, gibt es im auf der Internetseite der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinböllen-Dichtelbach unter www.ev-kirche-rheinboellen-dichtelbach.de sowie bei der katholischen Pfarrei Simmern-Rheinböllen unter www.st-lydia.de.