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Die Pfarrei braucht ihre Unterstützung

Kirchenasyl
Datum:
3. März 2023
Von:
Markus Koch

Kirchenasyl in Ravengiersburg

nach Beratungen mit Bistum und Fachdiensten haben wir uns von katholischer Seite erstmals zum Schutz einer Familie für ein Kirchenasyl entschieden.

Das ist ein großer Schritt, weil wir für die Unterstützungsleistung der Familie nun alleine zuständig sind.

Der Grund für diese Entscheidung ist die Situation der jungen Familie:

Zunächst ist die Familie in ein Land der EU, das seit einigen Jahren Mitglied der Europäischen Union ist, in ein vermeintlich sicheres Herkunftsland geflohen. Leider ist dieses Land nicht so stark, dass es sich adäquat um Geflüchtete kümmern kann. Es überwiegt die Angst vor fremden Kulturen, man sieht in Ihnen eine Bedrohung. Grundsätzlich werden Asylsuchende in Internierungslager genommen mit Folgen für die Familie. Die hochschwangere Ehefrau erlitt eine Fehlgeburt, wichtige medizinische Hilfeleistungen wurden nicht vollzogen, weil dieser Staat keine finanziellen Möglichkeiten hat, Medizin für Geflüchtete bereitzuhalten. Internierungslager, fehlende medizinische Versorgung und das massive Auftreten der Polizei gegenüber Geflüchteten führte dazu, dass auch die Kinder traumatisiert wurden. Noch heute leidet ein Kind massiv unter einem Angsttrauma.

Was blieb dieser Familie anders übrig als weiterzureisen? Sich wieder auf dem Weg zu machen. So kamen sie nach Deutschland, vermeintlich in Sicherheit. Dort wurde die Ehefrau und Mutter dreier Kinder (zwischen zwei und zehn Jahren) sofort medizinisch betreut und wurde operiert. Denn neben ihrer Fehlgeburt litt sie noch an Gallensteinen, die ihr dann entfernt wurden. Doch das Europäische Recht ist unbarmherzig. Weil sie in dem vermeintlich sicheren Drittstaat bereits einen Asylantrag gestellt hatten, entschied das Verwaltungsgericht Trier - anders als viele andere Gerichte in Deutschland -, dass sie dorthin wieder zurückkehren müssen. Dort würden sie sofort wieder in Haft genommen und wahrscheinlich in ihr Herkunftsland abgeschoben. Dort ist die Familie vom sicheren Tod bedroht.

Das Seelsorgeteam, der Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Lydia und das Verwaltungsteam Ravengiersburg haben sich daraufhin in zwei Videokonferenzen dazu entschieden, der Familie Kirchenasyl zu gewähren um Zeit zu gewinnen damit die Behörden den Fall nochmals untersuchen können.

Unterstützt werden wir in diesem Vorhaben vom Bistum, der Caritas und auch von der evangelischen Kirche. Auch ein kleiner Helferkreis hat sich schon gebildet.

Was wir brauchen sind zum einen Helferinnen und Helfer in der Alltagsbetreuung, besonders für den Einkaufsdienst, denn die Familie darf das Kirchengelände nicht verlassen. Interessenten sind jederzeit willkommen und können sich bei Pastoralreferentin Anna Werle, die die vielfältigen Aufgaben bezüglich des Kirchenasyls koordiniert, melden.

Zum anderen brauchen wir finanzielle Mittel, um die Familie zu versorgen. Alle Ausgaben der Familie muss von der Kirchengemeinde selber getragen werden. Deshalb ist jede Spende sehr willkommen, egal ob 20, 50 oder 100 €. Hierzu haben wir ein Spendenkonto eingerichtet.

Wenn Sie das Kirchenasyl finanziell unterstützen möchten, überweisen Sie Ihre Spende bitte auf

Kirchengemeinde Simmern-Rheinböllen,

Vereinigte Voba Raiba
IBAN DE52 5606 1472 0008 3050 79
Stichwort Kirchenasyl

Wenn Sie Fragen zum Kirchenasyl haben, wenden Sie sich bitte an

Anna Werle

Pastoralreferentin

Wir bedanken uns schon jetzt für ihre Untersützung